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Meine Story - Motorradpate Dirk

Autorenbild: Tobias BuserTobias Buser

Wer ich bin und warum ich das mache was ich jetzt tue


Mein Weg in die Schweiz

Seit einigen Jahren arbeitet meine Frau in der Schweiz. Da die Schweiz unser Hauptverdienst ausmacht, entschlossen wir uns aus Deutschland auszuwandern und in die Schweiz zu ziehen. Es war eine moralische Entscheidung. Wir sind einfach der Meinung, dass man in dem Land Steuern zahlt, das einem ernährt.


Es war die richtige Entscheidung. Die Leute hier sind so viel höflicher. Wir wohnen hier in einem Hochhaus. Die Leute grüssen sich im Aufzug und gegenseitige Hilfe wird hier als selbstverständlich angesehen.


Dann am Abend zum 16. Juni 21 passierte es. Eine Aneinanderkettung unglücklich Ereignisse Die fortan mein ganzes Leben hier in der Schweiz verändert wird.


Der Unfall

Meine Frau war am Kochen und sie sagte mir dass es sicherlich noch eine Stunde gehen sollte. So entschied ich mich noch eine kleine Runde mit dem Motorrad meiner Frau zu fahren.

Ich fuhr durch Pratteln und dann einen Waldweg hinauf, welcher zu einem meiner Lieblingsziele eine Grillstelle führte. Dort angekommen sah ich dass einfach zu viel los war und entschied mich weiter zu fahren.


Ich cruiste also mit angemessener Geschwindigkeit auf einer ziemlich engen Strasse als plötzlich ein Auto viel zu schnell an mir vorbei drängte, mich tuschierte und zu Fall brachte. Ab diesem Zeitpunkt kann ich mich an nichts mehr erinnern. Ich weiss nur noch, dass ich mitten im Wald liegengelassen wurde.


Es sollte aber auch nur der Anfang dieser negativen Verkettung gewesen sein. Ich wurde mit dem Notarzt ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht. Durch die Art und Schwere meiner Verletzung konnten sie nur lebenserhaltende Massnahmen an mir vornehmen. Nach etwa 6 Stunden wurde ich ins Unispital Basel gebracht.


Anscheinend war ich zwischendrin immer mal kurz wach aber wirklich erinnern kann ich mich eigentlich erst als ich nach 2 Tagen die Augen öffnete. Ich hatte unglaubliche Schmerzen. Neben mir piepen die Automaten und ich hing voll mit Kabeln und Schläuchen.


Acht solcher Automaten überwachten meine Körperfunktionen sowie die Flüssigkeit die durch die Schläuche lief. Ein Monitor überwachte meinen Herzrhythmus sowie mein Blutdruck. Auf meinem Gesicht eine Vollmaske, welche mir unter Druck Sauerstoff in die Lunge presste.


Ich sah meine Frau neben mir und das erste was mir eingefallen ist, war „Sorry Schatz ich hab deine Maschine geschrotet.“ Nach kurzem Gespräch mit dem Arzt wurde ich wieder in den Schlaf versetzt.


Als ich am dritten Tag wieder wach geworden bin, konnte ich mich zum ersten Mal richtig umschauen. Nun wurden mir auch meine Verletzung bewusst.

Schädelfraktur der Augenhöhle, Gehirnerschütterung, Bruch des Schlüsselbeins, alle 8 Rippen rechts gebrochen, 4 davon mehrfach. Kapselbruch am linken Zeigefinger, meine Lunge war punktiert und überall hatte ich Prellungen und Schürfungen.


Es sollte auch noch ein paar Tage gehen bis ich wieder aufstehen konnte - das ganze Kabelgedöns war sehr hinderlich. Meine Frau hilft mir mit dem Essen und musste mich auch waschen. Nach mehreren Operationen verliess ich das Krankenhaus und meine Lady pflegte mich daheim. Alles gut? Falsch!


Jetzt wird's wild

Gegen mich wurde nunmehr wegen schweren Eingriff in den Strassenverkehr ermittelt mit dem Verdacht unter Drogen nicht in der Lage gewesen zu sein, sein Fahrzeug zu führen. Da brat mir einer nen Storch. Ich der nach 2 Kopfschmerztabletten kein Fahrzeug mehr fahre und im Jahr nur so viel Alkohol trinkt wie andere in wenigen Tagen.


Ein angeblicher Augenzeuge will gesehen haben, dass ich viel zu schnell fuhr (vielleicht der Unfallverursacher). Daraufhin ermittelte die Polizei nicht mehr für sondern nur noch gegen mich. Die Lackfarben am Helm interessierte niemand mehr.

Der schmale Abstand zwischen der fliegenden Maschine und der Punkt, wo der Unfall stattgefunden hat, interessierte niemanden mehr. Ich fragte mich warum. Der Polizist hat doch die Spur nachgezeichnet, wo ich gebremst hab.


Nun schaltete ich den Anwalt ein. Dieser brachte in Erfahrung, dass gegen mich ermittelt wird wegen Drogen, weil ich anscheinend mehr Substanzen in meinem Körper hatte als mir der Notfallarzt verabreichte. Das ergaben die Ermittlung seitens der Staatsanwaltschaft aufgrund des Einlieferungsdokumentes des Unispital Basel. Die Ermittlung durch meinen Anwalts klärte dann aber auf, dass die 6 Stunden wo ich in einem anderen Spital lag und am Leben erhalten wurde, vergessen gingen. Nunmehr konnte Drogeneinfluss ausgeschlossen werden.


Schlussendlich musste ich mich damit einverstanden erklären, im minderschweren Fall Schuld an dem Unfall zu sein. Im Gegenzug wurden die Ermittlungen gegen mich eingestellt.


Ich werde abgedrängt, sterbe fast, werde beschuldigt viel zu schnell gefahren zu sein, soll Drogen genommen haben und das Fahrzeug meiner Frau ist ein Totalschaden. Und trotzdem wird das Ganze nur dann ohne weitere Kosten für mich zu den Akten gelegt, wenn ich mich im minderschweren Fall schuldig bekenne. Ohne Rückendeckung meiner Rechtsschutzversicherung konnte ich den Fall nicht weiterziehen. Da ich unmittelbar vor dem Unfall gekündet hatte und wegen des Unfalles die Folgestelle nicht antreten konnte, hatte ich auch keine Unfallversicherung für die Krankheitstage.


Heute leide ich immer noch unter den Spätfolgen. Ich kann weder meinen linken Zeigefinger bewegen noch kann ich irgendwelche Lasten tragen, da die rechte Schulter immer noch sehr schmerzt. Mein Erinnerungsvermögen weist Lücken auf und selbst mein Sehnerv ist noch in Behandlung, da ich einen leichten Schatten sehe.


Erfahrungen teilen

Anderen mit Rat und Tat zur Seite stehen kann ich mit meiner Erfahrung. Ich möchte Leute mit den gleichen Interessen unterstützen - Motorrad fahren und sich gegenseitig helfen. Und dafür werde ich einen Verein gründen.


Finanzieren soll er sich über Spenden, damit es nicht am Geld liegt ob jemand Gemeinschaft und Hilfe erfährt. Nebenbei möchte ich Motorräder reparieren und verkaufen, so dass auch ich wieder mitten im Leben stehe. Ich werde wieder aufs Bike sitzen und werde euch an meinen Touren und an meinem Leben über Social Media , Facebook ….teilhaben lassen. Wenn ihr das ganze gut findet könntet ihr uns auch dabei unterstützen. Lässt uns eine Familie werden!




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